in Südthüringen August 2021

 

© Montag, 30. August 2021

 

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– Rhön –

 

„Die Sterne von Geisa“ rütteln wach

 

Eine beeindruckende Kunstausstellung mit dem Titel „Die Sterne von Geisa“ öffnete am Freitagabend in der Rhönstadt ihre Türen. Die Berliner Künstlerin Dikla Stern gibt einen Einblick in ihr schaffen.

 

Von Ilga Gäbler

 

Geisa – Geisaer, Förderer, Sponsoren, Freunde und Bekannte der renommierten Künstlerin haben sich in der Anneliese Deschauer Galerie eingefunden. Dikla Sterns Werke sind in Sammlungen und Galerien in Europa, in USA, in ihrem Geburtsland Israel und nun mehr auch in Geisa zu sehen. Extra aus Tel Aviv ist aus diesem Anlass der Vater der Künstlerin, Roni Stern, angereist. Und Antje Neiße vom Förderverein Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa, der gemeinsam mit der Stadt diese Ausstellung ausrichtet, kann neben Wartburgkreis-Landrat Reinhard Krebs auch Ehrenbürger Werner Deschauer aus Bochum willkommen heißen.

 

Es war wohl das Zusammentreffen mehrerer glücklicher Umstände, das diese Exposition ermöglichte. Fördervereinsmitglied Sylvia Möller berichtet den Gästen sehr lebendig über eine Reise von Geisaer Einwohnern mit Pfarrer Uwe Hahner nach Israel, die 2010 alles ins Rollen brachte. Dikla Stern Bruder aus Tel Aviv hatte sich damals bei Sylvia Möller nach seinen Vorfahren in der Rhönstadt erkundigt. Beiläufig erzählte sie ihm von der geplanten Tour ins Heilige Land. Als die Geisaer in Jerusalem eintrafen, bekamen sie plötzlich Besuch aus Tel Aviv. Dikla Bruder, ihr Vater und ihre 93-jährige Großmutter überraschten die 50-köpfige Gästegruppe aus der Rhön .Großvater Albert Stern, der 1916 in Geisa das Licht der Welt erblickte, lebte nicht mehr. Aber seine Frau erzählte den Thüringern, ihr Mann habe sehr darunter gelitten, dass er Geisa nach seiner Flucht vor den Nazis nie wiedergesehen habe. Sylvia Möller erinnert sich: „Frau konnte deshalb nicht anders, sie musste mit uns Geisaer reden.“

 

Viel später kam der Kontakt mit der Enkelin Dikla Stern zustande. Sie lebt in Berlin und ist als freie Künstlerin, Grafikdesignerin und Kunstdozentin tätig. Nach einer Anfrage 2018, ob sie ihre Werke auch. Mal in Geisa zeige, brachte sich die Stadt mir ihrer Bitte erneut in Erinnerung. Sylvia Möller freut sich mit den Gästen der Ausstellung: „Diesmal hat sie ´Ja` gesagt. Für uns ist das eine große Ehre.“

 

Auch Dagmar Nicklich vom Förderverein – und Kunstlehrerin – unterstreicht, als sie vors Mikrofon tritt: „Wir sind stolz darauf, dass eine so bekannte Künstlerin in unser kleines Geisa kommt.“ Als Laudatorin stellt sie dem Auditorium Dikla Stern und ihre Arbeiten vor. Sie vergleicht die Künstler mit Seismografen, die spüren, was sich in der Welt und Inder Gesellschaft bewegt. „Sie trauen sich, den Finger gesellschaftskritisch in die Wunde zu legen.“ So zeigte Dikla Stern als Vertreterin der Pop art Schwächen der Gesellschaft auf: das unbändige Konsumdenken, den Umgang mit den sozialen Medien oder etwa die viel kritisierte Waffengesetzgebung in den USA. Dagmar Nicklich fordert die Gäste auf, sich die Bilder anzuschauen. Position zu beziehen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

 

Man kann eine Nadel fallen hören, als die Künstlerin selbst das Wort ergreift. Und es ist zu spüren, welch großen Glück sie empfindet, dass sie ihre Arbeiten in Geisa, in der Heimat ihrer jüdischen Vorfahren, zeigen kann. Es gebe ihr Gelegenheit die Vergangenheit in das Jubiläumsjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ einzubeziehen. Das tut sie sehr authentisch mit Dokumenten und Fotos, die früheres jüdisches Leben in der Stadt abbilden. Und Sie tut es mit Auszügen aus Briefen ihres Großvaters, der vor den Nationalsozialisten nach Israel flüchtete. Vor diesem Hintergrund und nach verschiedenen Stationen in Deutschland, Israel und den USA entwickelte die Enkelin ihr Schaffen als freie emanzipierte Künstlerin. „Hätte mein Großvater nicht überlebt, würde es mich heute nicht geben.“ Mit ihrer Werken schlägt sie eine Brücke von der Vergangenheit in das Heute, setzt sich wider Gesellschaft, mit acht und Unterdrückung, Recht und Freiheit auseinander. Dabei bedient sie sich der „Political Satirical Pop art“, über die sie sagt:“Diese Kunst ist schrill, wild und unkonventionell. Und so bin ich auch.“

 

Nachdem Fördervereinsvorsitzende Doris Heim die Exposition eröffnet hat und die letzen Töne von „Ich gehör nur mir“, gespielt von René Bachmann-Wießner, verklungen sind, könnten sich die Gäste während eines Rundgangs selbst ein Bild machen. Zu Beginn zieht die Besucher gleich das Diptychon „Brother & Sister“ in den Bann. Es zeigt die populärsten und meistgekauften Waffentypen in den USA, demonstrativ positioniert auf der US-National-Flagge. Es wirft die Frage auf: Was muss geschehen, damit sich überkommende Vorstellungen verändern?

 

Das Gemälde „HashtagJesus“ stellt ein überdimensionales Hashtag, ein Zeichen aus der Social-Media-Sprache, dar. An einem senkrechten Balken des Doppelkreuzes ist der gekreuzigte Jesus zu sehen. Dabei kommt der Gedanke auf: Sind die sozialen Medien die Religion des 21. Jahrhunderts?

 

Dikla Stern erklärt zu ihren Werken: „Ich hebe kritische Zustände durch Übertreibung hervor und projiziere meine Wahrnehmung unserer alltäglichen Realität anhand von Sujet und Titel überspitzt auf Personen oder Objekte.“ Dabei sind „Brother & Sister“ sowie „HashtagJesus“ nur zwei von insgesamt 16 Bildern und Collagen, die sie in der Anneliese Deschauer Galerie bis zum 8. Oktober präsentiert.

 

Emotional berührt die Besucher woh jener Teil der Ausstellung, der der Familien-Geschichte der Sterns gewidmet ist. Es sind vor allem die Fotos, die emphatisch die Alltag der jüdischen Familie und das gute Zusammenleben mit Nachbarn, Bekannten und Freunden in Geisa bis zur Machtübernahme Hitlers nachempfinden lassen. Die Sterns betrieben damals einen Vieh- und Pferdehandel. 1942 wurden die Ur-Großeltern von Dikla Stern von der Gestapo auf einen Transport nach Polen geschickt und 1943 auf dem jüdischen Friedhof in Belzyce ermordet. Großvater Albert kam von 1933 bis 1936 nur noch besuchsweise in die Rhönstadt.

 

Er arbeitete unter anderem als Heizer in einem jüdischen Krankenhaus in hamburg. 1938 floh er über die deutsch-belgische Grenze. Ein Schuss der Grenzpolizei verletzte ihn am Arm. Zum Glück fand er aber Menschen, die ihm halfen. Auf einem Frachtdampfer gelang ihm schließlich 1939 die Überfahrt nach Palästina. Er heiratete und lebte dort bis zu seinem Tod. In einem der gezeigten Brief-Fragmente schreibt er über seinen Traum, „wieder einmal durch Geisa Gassen zu gehen und mit alten Bekannten zu reden“. Dieser Traum erfüllt sich nicht.

 

Aber seien Enkelin kam wieder. „Ich schließe den Kreis“, sagt sie. Immer wider tauchte Geisa in den familiären Unterhaltungen auf. „Mir war klar, dass ich einmal dorthin fahren werde“, betont die Künstlerin. Mitgebracht hat sie in die Rhönstadt eine Collage, in der sie die Stadt reitend auf einem Pferd erreicht. Sie unterstreicht: „Ich habe mich mit Geisa und der Geschieht meiner Familie künstlerisch auseinandergesetzt.“ Entstanden sind am Ende diese Sonderanfertigung „Die Sterne von Geisa“ für die Ausstellung und davon zehn Handsiebdrucke, die erworben werden können. Eines aber ist Dikla Stern besonders wichtig, die Menschen darüber aufzuklären, dass Juden in Geisa lebten und dass niemand umhin kommt, heute deren Geschichte für sich selbst zu reflektieren.

 

 

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Foto 1:

Mit der Künstlerin Dikla Stern (3. von links) vor deren Bild „Trophy“ im Gespräch in der Anneliese Deschauer Galerie in Geisa: Fördervereinsvorsitzende Doris Heim (links), Laudatorin Dagmar Nicklich (2. von links), Wartburgkreis-Landrat Reinhard Krebs (2. von rechts) und Simon Ortner von der Partnerschaft für Demokratie „Denk bunt im Wartburgkreis“ (rechts).

 

Foto 2:

Roni Stern, der Vater der Künstlerin, war zur Ausstellungseröffnung von Tel Aviv nach Geisa gekommen. Mit Doris Heim (links) sprich er über seinen Vater Albert Stern, der 1916 in Geisa geboren wurde. Rechts i mBild sind Fotos von Albert Stern nach dem Neuanfang in Israel zu sehen.

 

Collage:

Diese Collage „Die Sterne von Geisa“ fertigte Dikla Stern eigens für die Ausstellung in der Rhönstadt an.

 

https://www.insuedthueringen.de/

 

in Südthüringen Juli 2021

 

© 22.07.2021

 

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DIKLA STERN UND DIE STERNE VON GEISA

Die Berliner Künstlerin Dikla Stern stellt vom 28. August bis 8. Oktober 2021 anlässlich des Jubiläumsjahres „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ ihre Werke in der Anneliese Deschauer Galerie Geisa aus.

 

Geisa – In der retrospektiven Ausstellung „Die Sterne von Geisa“ stellt die in Berlin lebende Künstlerin Dikla Stern neben gesellschaftskritischer Malerei und Collagen der letzten zehn Jahre auch eine für die Ausstellung in der Anneliese Deschauer Galerie produzierte Sonderanfertigung vor. Die Stadt Geisa und der Förderverein Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa e. V. richten diese Sonderausstellung gemeinsam aus und informieren darüber in einer Pressemitteilung. Die Vernissage ist am Freitag, 27. August, um 19.30 Uhr. Die musikalische Umrahmung übernimmt René Bachmann-Wießner.

 

Die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft im Spannungsfeld von Macht und Unterdrückung, Recht und Freiheit, ist teils diskret, aber auch ganz direkt beständiges Thema in den Werken von Dikla Stern. „In meiner Malerei hebe ich kritische Zustände durch Übertreibung hervor und projiziere meine Wahrnehmung unserer alltäglichen Realität anhand von Sujet und Titel überspitzt auf Personen oder Objekte. Meine Arbeiten definiere ich als „Political Satirical Pop Art“, erklärt sie.

 

Anlässlich des Jubiläums 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland gewährt die Enkelin des gebürtigen Geisaers Albert Stern (*30.07.1916 in Geisa †27.08.1985 in Tel Aviv) darüber hinaus Einblicke in die Familiengeschichte: Fotos und Korrespondenzen ihrer Ur-Ur-Großeltern in Geisa, Dokumente und Filmmaterial des Großvaters von der Flucht nach Israel geben Zeugnis von der Jüdischen Kultur in Geisa.

 

Es ist der Hintergrund, vor dem Dikla Stern– nach verschiedenen Stationen in Deutschland, Israel und den USA – ihre Arbeit als freie Künstlerin entwickelt. Ihre Werke beschreiben gesellschaftliche Phänomene, die als „gestört“ wahrgenommen werden. Zeitgenössische Themen und Ereignisse werden künstlerisch reflektiert und nach dem kollektiven Einfluss von Medien, Politik und Geschichte auf das einzelne Individuum befragt.

 

Die Künstlerin bedient sich der sowohl figurativen wie realistischen Sprache der Pop Art. Formale Strukturen treffen auf das figurative Bild. Signifikante Bildsymbole werden eingegliedert in maltechnische Strukturen von Form, Farbe, Linie und Komposition. Dabei ist Sterns Auswahl der Motive geprägt von der Philosophie der kritischen Theorie.

 

Neben Sicherheitsprodukten wie – in den USA frei zugänglichen – Waffen (Brother & Sister, 2017), oder medizinischem Gerät (Arsenal, 2015) setzt sich die Künstlerin aktuell vermehrt mit informations- und genderpolitischen Themen auseinander (Hashtagjesus, 2019; Trophy, 2020). Ihre großformatigen Acryl-Gemälde zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen werden begleitet von Papier-Collagen, in denen tagespolitische Ereignisse karikiert werden (Alice im Wunderland, 2020). Dikla Stern (*1972 in Tel Aviv) lebt und arbeitet in Berlin. Nach ihrem Diplom in Bildender Kunst und Design am Anni-Institut in Tel Aviv studierte sie Kommunikationsdesign, Medientheorie und Philosophie an der Hochschule Mannheim und schloss mit dem Master of Arts (M.A.) ab. Seit 2010 ist sie als freie Künstlerin, Grafikdesignerin und Kunstdozentin in Berlin tätig. Sterns Werke sind in verschiedenen Privat- und Firmensammlungen im In- und Ausland vertreten und ihre Ausstellungen werden von Stiftungen und Institutionen gefördert. Ihre Arbeiten sind unter anderem im Film ‚Fucking Berlin‘, aktuell im ZDF-Zweiteiler ‚Altes Land‘ sowie der Netflix-Serie ,Biohackers 2’ zu sehen. 2017 erscheint der Katalog „Brave New World“.

 

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Die Sterne von Geisa, Pop Art on Paper, Mai 2021, Foto: Dikla Stern

Dikla Stern. Foto: Anait Sagoyan

 

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Lingener Tagespost/ Meppener Tagespost

 

© 06.09.2017

 

 

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MACHTSTRUKTUREN ZUM VORSCHEIN BRINGEN
Werke mit gesellschaftspolitischer Aussage von Dikla Stern im LWH

 

“Lingen. Machtstrukturen im Alltag künstlerisch sichtbar machen: Die Künstlerin Dikla Stern zeigt im Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen Malereien und Fotografien mit gesellschaftspolitischer Aussage. Am Sonntag wurde die Ausstellung eröffnet.

 

Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone fiel es angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen nicht schwer, die Relevanz von Machtstrukturen im Politischen deutlich zu machen: „Sowohl in Nordkorea als auch in der Türkei missbrauchen Männer zur Zeit die Macht, die sie besitzen – und die eigentlich vom Bürger kommen sollte“, so Krone. Dikla Stern verstehe es, in scheinbar alltäglichen Gegenständen und Konstellationen durch überraschende Belichtungen oder Blickwinkel die Gefühle und Stimmungen durchscheinen zu lassen, die sonst verborgen blieben.

 

Eröffnung mit Musik

 

Diese Chance bot sich insbesondere den Gästen, denen das abwechslungsreiche Programm ermöglichte, sich dem Hintergrund und der Aussagekraft der Werke Dikla Sterns zu nähern. Den musikalischen Rahmen gestalteten Peter Löning (Gitarre) und Lulzim Bucaliu (Klarinette).

 

Heimat in der Kunst finden

 

Die 1972 in Tel Aviv geborene und als junges Kind nach Deutschland eingewanderte Dikla Stern verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Lingen. Nach ihrer Ausbildung als Grafikdesignerin in Tel Aviv und dem Studium des Kommunikationsdesigns an der Mannheimer Hochschule für Technik und Gestaltung stellte die nun freischaffende Künstlerin unter anderem im CICA Museum in Korea und dem Brooklyn College in New York aus. Heribert Lange, Vorsitzender des Mitveranstalters „Forum Juden Christen im Altkreis Lingen“ ging auf das Wirken der Künstlerin an den verschiedenen Orten der Welt ein: „Vielleicht ist die Kunst der Ort, an dem Sie ihre Heimat gefunden haben“, sprach Lange die mittlerweile in Berlin lebende Stern direkt an. „Mit Ihrer Reise zurück nach Europa arbeiten Sie auch an der Wiederentdeckung des Judentums in Europa mit“, so Lange weiter.

 

Biografische Prägungen

 

Bei einem Gang durch die Ausstellung gab die in Zürich lehrende Soziologin Anja Meyerrose den Gästen Einblick in die Entstehung der Bilder und Fotografien. „Ich lese aus den Werken stets die biografischen Prägungen der Künstlerin heraus“, so Meyerrose. „Die Orte und Konstellationen, die Dikla Stern auf sich wirken ließ, regen den Betrachter nun dazu an, selbst über gesellschaftliche Kräfte nachzudenken“, so Meyerrose.

 

Welt voller Codes

 

Die Künstlerin bezeichnete ihre Ideen im Zuge der experimentellen Arbeiten als so herausfordernd, dass sie auch Fotografien in die Reihe „Schatten der Macht“ aufnahm. Diese wirken von Weitem, als wären nur abstrakte, inhaltsleere Formen abgebildet. So ist zum Beispiel die Fotografie einer Quinoa-Schale ausgestellt, die in der gewählten Perspektive rückseitig zu sehen ist und damit den Blick auf den Produkt-Strichcode freigibt. „Unsere komplette Welt lebt von Codes. Wir sind in einen Fluss, in ein System involviert”, so Stern.

 

Mehr als Konsumkritik

 

Michael Reitemeyer, Direktor des Ludwig-Windthorst-Hauses, sieht dahinter weit mehr als nur Konsumkritik: „Es ist die Aufforderung, stets genau hinzuschauen, was mit wem zusammenhängt“, so Reitemeyer. Ein Appell, der angesichts der bevorstehenden Wahlen aktueller nicht sein könne. Die Ausstellung „Schatten der Macht“ ist noch bis zum 15. Oktober im Ludwig-Windthorst-Haus zu sehen. Eintritt und Besichtigung sind kostenfrei. Informationen unter Tel. 0591/6102-112 oder unter lwh.de/diklastern

 

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Vor der Malerei „Schöne neue Welt“ (v.l.): Michael Reitemeyer, Heribert Lange, Dikla Stern, Anja Meyerrose, Oberbürgermeister Dieter Krone. Foto: LWH

 

www.noz.de

Die Rheinpfalz

 

© 01.04.2017

 

 

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Was ist schön?
Im Hohenstaufensaal in Annweiler sind großformatige Gemälde und kleinere Fotografien von Dikla Stern ausgestellt

 

Von Sonja Roth-Scherrer

 

“Schöne neue Welt” steht über einer Schau der Berliner Künstlerin Dikla Stern im Hohenstaufensaal in Annweiler. Die großformatigen Gemälde und kleinere Fotografien machen bereits auf den ersten Blick deutlich, dass der Begriff “schön” sehr weit dehnbar in der Definition sein kann.

 

Denn “schön” im herkömmlichen ästhetischen Verständnis erscheinen sie nicht, die Figuren, die sich erst durch eingehende Betrachtung aus geometrisch angelegten Farbflächen herausschälen. Das Bild mit dem Titel der Schau, die natürlich auch an Aldous Huxleys berühmtes Buch von 1932 erinnert, zeigt eine überdimensionale menschliche Figur als Mischung aus Sanftheit und Aggresion sowie aus Tradtion und Technik.
Den winzigen Figuren als Betrachter davor rauchen die Köpfe, Haltung und Blick lassen auf Staunen und Ratlosigkeit zugleich schließen. Zwei Collagen zeigen Krankenschwestern auf Zeitungspapierschnipseln, rote Flecken auf den Schwarz-Weiß gehaltenen Bildern lassen die Bedrohung spüren. Auch das Behandlungsschränkchen in einem Lazarett, oder zwei Injektionsspritzen mit dem Titel “Todesspritzen”, die überdimensional wie Raketen in einen mit wilden dicken Strichen aggresiv gemalten Himmel ragen, wecken unschöne Gefühle wie Beklommenheit oder Angst.

 

Um im zweiten Werk “Was immer war und niemals ist…..und niemals war und immer ist” aus unzähligen Linien die Konturen der Gesichter zu erschließen, braucht es Zeit und der Betrachter muss sich auf das Farb- und Formspiel einlassen können.
“Lilith” erschließt sich einzig über ihren roten Mund. Oft wirken die Gemälde wie ein Computerbildschirm, der sich beim Aufbau einer Seite aufgehängt hat. Dikla Stern definiert die Gesichter ihrer Protagonisten nicht, sondern legt sie in Flächen an und erzeugt mit Details wie der Stellung der Augen oder der Form des Mundes eine Stimmung, die sich oft auch im Titel wiederfindet. Der laszive Blick, der an Ufa-Diven erinnert, und die Kälte im Gesichtsausdruck der “Nazibraut” in Krankenschwesterntracht lässt den Betrachter erschauern. Das hier bedrohlich wirkende Spiel mit Licht und Schatten nutzt die Künstlerin noch intensiver auf den gezeigten Fotografien. Die Perspektive, aus der sie Alltagsgegenstände festhält, lässt den Betrachter nicht selten im Unklaren, was sich vor dem Objektiv befunden hat, ist es ein Bündel angekokelter Glasnudeln, eine glimmende Zigarrenspitze oder ein Reisigbündel.

 

Der Fantasie des Betrachters sind keine Grenzen gesetzt. Konkreter, aber wiederum nicht “schön” im ästhetischen Wortsinn, erscheinen der Pfannenwender aus einer ungewohnten Aufsicht als Gittermuster oder schwarz angeschmierte Plastikverpackungen, die bei näheren Hinsehen auf verbliebenen Etiketten verraten, dass es sich um eine Salatschüssel handelt, oder Aluschalen, die Dikla Stern zerknüllt, bevor sie sie fotografisch in Szene setzt.
Dikla Stern ist 1972 in Israel geboren und als Kind mit der Familie nach Deutschland ausgewandert. Nach der Karriere auf Opern- und Theaterbühnen in Deutschland hat sie in Tel Aviv Grafikdesign und Kunst studiert, danach in Mannheim Kommunikationsdesign studiert. Heute lebt und arbeitet Dikla Stern als freie Künstlerin in Berlin.

 

Info:
Zu sehen im Hohenstaufensaal Annweiler Donnerstag und Freitag 15 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr, Finissage: Sonntag, 9. April 11-15 Uhr.

 

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Werk 324/Sieben von 2014, Selfie von 2015, FOTOS: (2) DIKLA STERN

 

www.rheinpfalz.de

Trifels Kurier

 

© 06.04.2017

 

 

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Finissage

 

Vielbeachtete “Schöne neue Welt”

 

Annweiler. Die Ausstellung “Schöne neue Welt” wurde am 12. März eröffnet und fand bisher eine überdurchschnittliche hohe Beachtung.

 

Ausstellungen gab es in Annweiler schon zahlreiche, doch die zeitgenössischen Arbeiten von Dikla Stern sind für viele Besucher eher ungewöhnlich, sicherlich auch deshalb, weil sie mit ihrer sensiblen und zugleich kritischen Wahrnehmung der Umwelt zur Auseinandersetzung mit den dargestellten Objekten geradezu herausfordern.

 

Das erklärt sich auch aus ihren unterschiedlichen Entwicklungsphasen und Lebensbereichen was in den gewählten Medien, hauptsächlich Acryl- und Fotoarbeiten, zum Ausdruck kommt.

 

Wer bisher noch keine Gelegenheit hatte, die Ausstellung zu besuchen, kann die Werke von Dikla Stern bis zum Wochenende betrachten.

 

Am verkaufsoffenen Sonntag, den 09. April, findet um 11 Uhr die Finissage statt. Stadtbürgermeiseter Thomas Wollenweber schließt dann offiziell die Ausstellung, die noch bis 15 Uhr geöffnet ist. Die Künstlerin ist während dieser Zeit anwesend und freut sich auf Gespräche mit den Besuchern. Sammler, Freunde, Liebhaber und alle Kunstinteressierte sind herzlich dazu eingeladen. (ps)

 

Öffnungszeiten:
DO + FR 1-18 Uhr, SA 10-18 Uhr und am SO zur Finissage von 11-15 Uhr

 

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Die Nazi-Braut, Acryl auf Leinwand / Foto: STERN

 

www.vg-annweiler.de

Trifels Kurier

 

© 09.03.2017

 

 

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“Schöne neue Welt”

 

Vernissage mit der Berliner Künstlerin Dikla Stern

 

Die Stadt Annweiler am Trifels freut sich, am 11.03.2017 im Hohenstaufensaal die Ausstellung unter dem Titel SCHÖNE NEUE WELT mit Arbeiten in Anwesenheit der Berliner Künstlerin DIKLA STERN zu eröffnen.

 

So wie Dikla Stern ihren Alltag und ihre Umwelt wahrnimmt und die daraus resultierenden Eindrücke „verarbeitet“, kommen bei ihr unwillkürlich Unstimmigkeiten und Irritationen auf. Die tieferen Ursachen dafür liegen überwiegend in gestörten gesellschaftspolitischen Strukturen. Ihre Arbeiten wirken deshalb wie Schlussfolgerungen und Statements. So werden geschichtliche als auch zeitgenössische Phänomene auf eine sensible Art von Dikla Stern über eine visuelle ästhetische Sprache ausgedrückt.

 

Indem sie es sich zur Aufgabe macht, auf solche Phänomene oder Zustände aufmerksam zu machen oder Botschaften zu senden, inspiriert sie Betrachter zur Reflexion über dargestellte Phänomene – ähnlich, wie sie solche zuvor selbst erlebt hat. Dieser Ausdruck ist sowohl in Dikla Sterns Acryl auf Leinwandarbeiten als auch in den Fotografien erkennbar, wobei es nicht so sehr die gezeigten Motive als vielmehr die transportierten Stimmungen und Gefühle sind, die Betrachter inspirieren und mit einbeziehen.

 

Dikla Stern ist 1972 in Tel-Aviv geboren und wuchs in Deutschland auf. Sie studierte Grafikdesign und Kunst am Avni-Institut of Art & Design in Tel-Aviv und absolvierte ihr Masterstudium in Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Medienwissenschaft und Philosophie an der Hochschule Mannheim, Fakultät für Gestaltung. Seit 2011 lebt sie in Berlin und arbeitet als Künstlerin und Grafikerin. Ihre Werke wurden auf nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt, u.a. in der Galerie Potemka in Leipzig, als European Month of Photography in Berlin, am Brooklyn College Hillel in New York, während der Internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst in Florenz, in der Stoffwechsel Galerie in Mannheim oder auf der Messe Supermarket in Stockholm und sind teilweise in Privat- und Firmensammlungen.

 

Die Stadt Annweiler und Dikla Stern danken Adrienne und Otmar Hornbach-Stiftung, Dieter Kissel-Stiftung, Sparkasse Südliche Weinstraße, VR Bank Südliche Weinstraße eG, Stadtwerke Annweiler am Trifels, Bestattungshaus Kühlmeyer, Autohaus Pfender, Zukunft Annweiler e.V., E-STARTS und TRIFELS GAS GmbH. (ps)

 

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www.vg-annweiler.de

Frankfurter Rundschau

 

© 14.09.2012 / Von IRMGARD BERNER

 

 

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Gereifter Satellit

 

Besucher Die 9. Satellitenmesse BERLINER LISTE zeigt sich gereift. Die Veranstalter nutzen die historische 7000-Quadratmeter-Fläche ausgiebig. Unter neuer Leitung wird hier von 124 Ausstellern aus 26 Ländern Kunst zum Kauf geboten, der Schwerpunkt liegt auf Berliner Arbeiten.

 

BERLIN – Öl auf gefundener Malerei”, steht es in der ersten Koje der Berliner Satelliten-Messe Liste neben den Bildern der Kanadierin Nava Massas Waxman geschrieben. Man hält inne, will sich den Vogel genauer ansehen, der aus nebligen Pinselstrichen auftaucht und hexengleich auf einem Zweig reitet.

 

Doch ist es ratsam, den Treppenaufgang anzupeilen, denn der Blick von oben durch die alte Trafo-Halle ist ein Fang. Ungehindert kann er durch die kathedralenhafte Betonsäulenarchitektur über die Aussteller streifen. Er kann im Erdgeschoss über Kojen internationaler und Berliner Künstler, in der oberen Etage durch die Stände der Galerien und Projekträume zoomen. Berlin wird mit diesem kolossalen Industriezweckbau, dem ehemaligen Trafo in Mitte, seinem Ruf als coolem Kunststandort gerecht. Kann die Kunst dagegen ankommen? Oder strahlt die Aura des Ortes auf so manches weniger starke Stück sogar ab?

 

Schwerpunkt Berliner Kunstproduktion

 

Jedenfalls nutzen die Veranstalter die historische 7000-Quadratmeter-Fläche ausgiebig. Unter neuer Leitung wird hier von 124 Ausstellern aus 26 Ländern Kunst zum Kauf geboten, der Schwerpunkt liegt auf der Berliner Kunstproduktion. Verstärkt setzen die Liste-Macher auf Entdeckungen. Das ist nicht zu unterschätzen, können die Galerien das Kunstaufkommen mit offiziell 5000 fleißig produzierenden Künstlern vermarktungstechnisch nicht mehr bewältigen.

 

So ist auch das farbensprudelnde Riesengemälde “Colourado” von Michael Luther mit 13 Metern Länge und über drei Metern Höhe nicht einfach auszustellen. Der Berliner Maler, 48, wird mit der Hängung seines Monumentalwerks von der Liste Jahr gefördert. Auf der abgerissenen Betonstruktur der Hallenstirnseite ist es gut eingepasst, wirkt fast schüchtern, zeigt aber seine hohe Qualität. Die ist bei der Menge oft nicht ganz frischer Flachware mitunter fraglich, dennoch zu finden. Aufgefallen sind feine Bleistiftzeichnungen von Köpfen und Körperfragmenten, gepaart mit plastischen Figurenteilen aus rotem Ton auf Tischen von MP & MP Rosado. Hinter den Kürzeln verbirgt sich ein spanisches Zwillingskünstlerpaar, 41, das seine doppelte Identität hinterfragt. Zu Recht wird auch dem ungarischen Künstler László Fehér, 60, hier viel Raum für seine großen runden Gemälde, zumeist schwarzer Grund mit Figuren aus weißen Linien, eingeräumt. Alltagskritisch sind seine Motive, für seine Heimat ist der Venedig-Biennaleteilnehmer zu progressiv und hierzulande wenig bekannt.

 

Viel realistische Malerei fächert sich durch die Kojen, mitunter Kitsch, wie bei der Galerie Böhner. Yumachi Gallery zeigt Drachenbilder des Chinesen Liu Zhong Hua, der sein Serienmotiv aus geknüllter Goldfolie bricht, indem er sie dekorativ auf rohe Leinwand neben chinesische Texte in lateinischer Schrift pinselt. Die Satellitenmesse Berliner Liste, zum neunten Mal dabei, zeigt sich weniger frech, als Marke aber gereift für die Aufnahme in den Kreis der Art Week-Messen.

 

www.fr-online.de

Der Tagesspiegel

 

© Der Tagessspiegel, 08.09.2012

 

 

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Berliner Liste versammelt 124 Aussteller im MUMA

 

Während der Berlin Art Week präsentiert sich die Kunstmesse Berliner Liste vom 13.-16 September in den Industriehallen des MUMA in Mitte (Köpenicker Str. 59-73, www.berliner-liste.org). Die Liste versteht sich als Entdeckermesse für bislang unentdeckte Talente. Unter den 124 Ausstellern aus 26 Ländern finden sich ebenso Galerien wie Künstler, die ihre eigenen Arbeiten vertreten. Rund die Hälfte der Aussteller kommt aus Deutschland, ebenfalls stark vertreten sind Spanien und Frankreich. Auf einer Sonderfläche stellen sich zusätzlich fünf Künstler vor, die im November auch auf der Pariser Messe MACparis vertreten sein werden. Neu für die Liste ist das Kuratorenteam um Gerhard Charles Rump, der lange das Kunstmarkt-Ressort für “Die Welt” verantwortete. cmx

 

 

www.tagesspiegel.de

Berliner Morgenpost

 

© Berliner Morgenpost, 13.09.2012

 

 

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Die Kunstwoche “Berlin Art Week” dauert noch bis zum 16. September. Auch bei der Messe für zeitgenössische Kunst, der “Berliner Liste”, stellen sich Galerien und Künstler vor, im MUMA, Köpenicker Str. 70, 13.-16. September.

 

www.morgenpost.de

tip Berlin

 

© 21.07.2013/ Von Elisabeth Nehring

 

 

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Kunst am Spreeknie in Oberschöneweide

 

Zum sechsten Mal findet das Festival Kunst am Spreeknie im boomenden Künstlerbezirk Schöneweide statt

 

John Power wirft sich in seine Arbeitskleidung und legt los. In der alten Maschinenhalle des Abspannwerks Oberspree tummeln sich noch die Wollmäuse. Das 1933 nach dem Entwurf von Hans Heiner Müller errichtete Schalthaus, eine Erweiterung der Transformatorenstation von 1912, wurde vor 18 Jahren stillgelegt. Zum Festival Kunst am Spreeknie hat der irische Bildhauer und Kurator der G11 Galerie in drei Räumen des eindrucksvollen Industriegebäudes in Ober­schöneweide mit den Arbeiten von 42 Künstlerinnen und Künstlern die Ausstellung “UmspannZENTRALE” zusammengestellt. Keine einfache Aufgabe an einem Ort von solcher Ausstrahlung.

 

Um die 170 internationale Künstlerinnen und Künstler, viele davon mit Atelier in einem der zahlreichen Künstlerhäuser von Schöne­weide, nehmen an der sechsten Ausgabe des Festivals mit Werkschauen und offenen Ateliers teil. Neben den Räumen im ehemaligen Abspannwerk finden auch in den Rathenau-Hallen, in aktuell leer stehenden Läden sowie im Hafen der Reederei Riedel Kunstausstellungen statt. Als Sponsor richtete Riedel einen Solarschiff-Shuttle zwischen der East Side Gallery und den Hotspots in Schöneweide ein. Mit den jungen Künstlerinnen Marlene Lerch und Mareike Lemme bekam Organisator Lutz Längert unschätzbare Unterstützung, können die beiden doch auch so etwas wie einen Guerilla Art Sale noch kurzfristig gestemmt kriegen. Auf drei Punkte konzentriert und mit Wegeleitsystem soll sich Kunst am Spreeknie dieses Jahr mit seinen zahlreichen offenen Ateliers, Kunstaktionen, Konzerten, Performances, Ausstellungen und Führungen für die Besucher übersichtlicher präsentieren als in den Vorjahren.

 

Kunst am Spreeknie Ausstellungen, offene Ateliers, Aktionen, 19.–21.7., diverse Orte rund um die Rathenau-Hallen in Oberschöneweide; Infopunkt: Laden im Haus 72, Wilhelminenhofstraße 83-85 UmspannZENTRALE Abspannwerk Oberspree, Wilhelminenhofstraße 78, Oberschöneweide, bis 21.7., Mi–Fr 16–22 Uhr, Sa 12–22 Uhr, So 12–18 Uhr, www.kunst-am-spreeknie.de

 

www.tip-berlin.de

Berliner Zeitung

 

Schöneweide/ © 11.07.13, von Karin Schmidl

 

 

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Kunst am Spreeknie lockt Kreative

 

BERLIN – Das ehemalige Industrierevier in Ober- und Niederschöneweide galt lange Zeit als fade. Als sozialer Brennpunkt mit leeren Werkshallen, deren Geschichte längst vorbei ist. Doch im Schatten der vermeintlichen Trostlosigkeit hat sich dort, wo einst mehr als 25 000 Menschen Arbeit fanden, eine beachtliche Kunstszene entwickelt.

 

Neuen Schwung brachten zahlreiche Künstler, die dort Ateliers fanden, sowie Tausende Studenten, die mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW auf den neuen Campus Wilhelminenhof zogen. Die Veränderungen in dem Gebiet will von Donnerstag an das Festival “Kunst am Spreeknie” dokumentieren. Es ist bereits das fünfte Festival seiner Art. Doch diesmal, sagt Organisator Lutz Längert, sind so viele Teilnehmer dabei wie noch nie: “Wir präsentieren 800 Kreative bei 40 Events an 20 Orten.” Eröffnet wird das Festival am Donnerstag um 21 Uhr in der Galerie der Karl-Hofer-Gesellschaft, Wilhelminenhofstraße 83–85. Am Freitag (10–18 Uhr) und Sonnabend (11–20 Uhr) verwandelt sich der HTW-Campus an der Wilhelminenhofstraße zum Ausstellungsort. Design-Studenten zeigen ihre Arbeitsergebnisse. Zu sehen sind etwa Modenschauen, aber auch PC-Spiele.

 

Neu dabei sind zwei Mode-Absolventinnen der HTW, die an der Goethestraße das Julice en Reve, ein Atelier mit Shop, betreiben. Auch im Funkhaus Nalepastraße werden erstmals Ateliers geöffnet. Und am Bruno-Bürgel-Weg in Niederschöneweide stellen sich die moving poets vor – eine internationale Künstlergruppe, die dort einen neuen Kulturtreff etablieren will. Natürlich ist die JazzGalerie wieder dabei – das sind Musiker, die an den vier Tagen an zehn unterschiedlichen Orten zu hören sind. Besucher können per Boots-Shuttle von einem Ort zum nächsten fahren.

 

Kunst am Spreeknie: Do bis So in Ober- und Niederschöneweide, das Programm unter www.kunst-am-spreeknie.de

 

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Berliner Woche

 

Kunst am Spreeknie/© 03.06.13, von Silvia Möller

 

 

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Festival findet zum sechsten Mal statt

 

Oberschöneweide. Mehr als 400 Kreative aus aller Welt schaffen in der ehemaligen “Elektropolis Schöneweide”. Vom 12. bis 21. Juli lässt “Kunst am Spreeknie” Besucher diesen kulturellen Ballungsraum entdecken.

 

Den Auftakt zum diesjährigen Schöneweide Art Festival macht am 12. und 13. Juli die Werkschau des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. 800 Studierende der Design- und Kulturstudiengänge zeigen Semesterprojekte, Entwürfe und Kollektionen. Es folgen zehn Tage volles Programm mit zahlreichen Ausstellungen, offenen Ateliers, Konzerten, Performances, Street Art, Pop-Up-Shops, Fashion, Filmen, Lesungen, Führungen und der JazzGalerie Schöneweide. Am Schwerpunktwochenende 20./21. Juli verbindet ein kostenloser Shuttleservice der Reederei Riedel die drei Festivalstandorte Funkhaus Berlin, Rathenau-Hallen und Moving Poets per Solarschiff mit der Innenstadt.

 

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Vart Kungsholmen

 

© Vart Kungsholemen, February 2nd, 2013

 

 

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Nöje I Korthet – Nordens största konstmässe I Kulturhuset

 

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Norköppings Tidningar

 

© Norköppings Tidningar, February 13th, 2013

 

 

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raum K - Kunst und Kulturzeitungen für Karlsruhe und Ettlingen

 

© Juni 2010/ Nr. 92

 

 

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19. Karlsruher Künstlermesse – Kunst sehen, Kunst hören, Kunst kaufen

 

Vom 18. bis 20. Juni 2010 findet die 19. Karlsruher Künstlermesse im Regierungspräsidium am Rondellplatz statt. 19 Künstlerinnen und Künstler präsentieren an diesem Wochenende ihre von einer Fachjury ausgewählten Arbeiten. Das Spektrum umfasst Bilder, Zeichnungen, Radierungen, Fotografien, Videoarbeiten, Installationen, Objekte und Skulpturen. Um eine Teilnahme an der 19. Karlsruher Künstlermesse konnten sich freischaffende bildende Künstler, die in Karlsruhe oder der Region leben und arbeiten, ebenso Studierende einer der Kunsthochschulen dieses Einzugsbereiches ab dem 7. Semester bewerben.

 

70. Künstlerinnen und Künstler hatten an dem von der Stadt Karlsruhe und dem Bezirksverband Bildender Künstlerinnen und Künstler ausgeschriebenen Wettbewerb teilgenommen. Die Jury, bestehend aus Dr. Andreas Beitin (ZKM), Wolfgang Blanke (BBK), Prof. Erwin Gross (Kunstakademie Karlsruhe), Prof. Florian Pfeffer HfG), Sylvia Biber M.A. (Städt. Galerie), sowie Dirk Supper (Galerie Supper) , hat elf Künstlerinnen und acht Künstler zur Teilnahme an der diesjährigen Künstlermesse ausgewählt. Wer von den ausstellenden Künstlerinnen und Künstler den von der Stast ausgelosten “Preis der Karlsruher Künstlermesse” in Höhe von 4.000 Euro erhält, entscheidet die Fachjury kurz vor der Eröffnung der Messe.

 

Zur Künstlermesse wurde – wie auch in den vergangenen Jahren – ein Plakatwettbewerb ausgeschrieben, zu dem 40 Plakatentwürfe eingereicht würden. das Preisträgerplakat, honoriert mit 2.000 Euro, wirbt als Motiv für die diesjährige Künstlermesse. Die Jury entschied sich für den Entwurf von Yvonne Bayer aus Karlsruhe. Der 2. Preis ging an Stefanie Pietz und der 3. Preis an Steffen Veigel, beide aus Karlsrue. Eröffnet wurd die 19. Karlsruher Künstlermesse von Bürgermeister Wolfram Jäger am 18. Juni 2010 um 19 Uhr. (rk)

 

Sa. 19. Juni und So. 20 Juni 2010, 11.00 bis 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei

 

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Foto:

 

Dikla Stern, DIE-NAZIBRAUT, Acryl auf Leinwand, 200 cm x150 cm, 2008

 

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Stadtzeitung Karlsruhe

 

© 25.06.2010

 

 

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Lebhaftes Interesse – Preis der Künstlermesse an Kristing Köpp

 

Die Künstlermesse am Rondellplatz besuchten letztes Wochenende rund 2 350 Menschen. Den mit 4 000 Euro dotierten Preis der Stadt für die künstlerisch überzeugendsten Arbeiten vergab Kulturamtschefin Dr. Susanne Asche an die Bildhauerin Kristina Köpp. Sie hatte raumbezogene Installationen und architektonische Fotoarbeiten gezeigt. Die Jury hob ihre eigenständige Position und die mediale Vielflat ihrer Arbeiten hervor. Köpp verwende unterschiedlichste Materialien, die sie spannungsreich kombinierte und zu ihren fotografischen Arbeiten in Bezug setze. Kristina Köpp wurde 1978 geboren und studierte Bildhauerei an der Karlsruher Kunstakademie. Dort war sie Meisterschülerin bei Professor John Bock. -cal-

 

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Foto:

 

– INSTALLATION und Fotos von Preisträgerin Kristina Köpp.- DER SAXOPHONIST Reiner Möhringer “verführt” zu den Arbeiten Dikla Sterns.

© 18.06.2010

 

19. Karlsruher Künstlermesse: Sehen und entdecken – Facettenreiche Arbeiten und Informationen

Sehen, entdecken, kaufen, und das mit vielen überraschenden Momenten, dazu lädt die 19. Karlsruher Künstlermesse ab heute Abend, 19 Uhr, im Regierungspräsidium am Rondellplatz ein. Über 70 freischaffende Künstlerinnen und Künstler aus Karlsruhe oder der Region, darunter auch Studierende ab dem 7. Semester hatten sich beworben. Entschieden hat sich die Jury für elf Frauen und acht Männer. Wer von ihnen den mit 4 000 Euro dotierten “Preis der Künstlermesse erhält”, wird während der Eröffnung verraten.

 

Den Plakatwettbewerb, honoriert mit 2 000 Euro, hatte Yvonne Bayer mit dem pink dominierten Motiv eines vage zu erkennenden, verhüllten Kopfes gewonnen. Die Messe ist ein wesentlicher Baustein der Künstlerförderung der Stadt. Hier finden bildende Künstlerinnen und Künstler ein öffentliches Forum zur eigenen Präsentation und Pflege von Netzwerken. Die 19, teilweise sehr jungen Aussteller warten mit einem breiten Spektrum an bildnerischen Techniken auf. Darunter findet sich Großformatiges, etwa Malerei in Öl, Tempera, Acryl oder auch Offsetdruck auf Baumwollgaze. Die großen Bilder erscheinen teilweise in leuchtenden, eindringlichen Farben. Kontrastiert werden sie von sehr feinen, dezenten, aber nicht minder eindrücklichen kleineren Zeichnungen. Werke in Mischtechniken, mit Tusche, Lack und Sprühfarbe, Papier oder Stoff sind ebenso vertreten wie teilweise strenge Tuschzeichnungen in Schwarz-Weiß. Filigrane Skulpturen, beispielsweise aus Beton stehen neben voluminöseren aus verschiedensten Materialien sowie einer digitalen Installation und Fotografien.

 

Im Rahmenprogramm stellt Ramona Riedel am Samstag, 11 Uhr, das Kunstbüro der Kunststiftung des Landes als Managementhilfe für Malerinnen und Maler vor. Lockere Führungen macht Simone Maria Dietz am Samstag um 15 Uhr und am Sonntag 11.30 Uhr. Musikalisch-literarisch stellen Birgit Bücker (Rezitation, Gesang) sowie die beiden Musiker Reiner Möhringer und Uli Kofler Werke und ihre Schöpfer am Samstag um 17 Uhr und am Sonntag um 15 Uhr vor. Die Künstlermesse ist am Samstag und Sonntag bei freiem Eintritt für alle jeweils von 11 bis 20 Uhr geöffnet. -cal-

 

www.karlsruhe.de

Badische Neuste Nachrichten

 

© 18.06.2010

 

 

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19. Karlsruher Künstlermesse öffnet

 

Die Kunst sehen, Kunst hören, Kunst kaufen – können ab heute, 18. Juni, 19 Uhr, bis Sonntag, 20. Juni die Besucher der 19. Karlsruher Künstlermesse im Regierungspräsidium am Rondellplatz. 19. Künstlerinnen und Künstler präsentieren an diesem Wochenende ihre von einer Fachjury ausgewählten Arbeiten (ausführlicher Bericht folgt). Das Spektrum umfasst Bilder, Zeichnungen, Radierungen, Fotografien, Videooarbeiten, Installationen, Objekte und Skulpturen. 70 Künstlerinnen und Künstler hatten an dem von der Stadt Karlsruhe und dem Bezirksverband ausgeschriebenen Wettbewerb teilgenommen. Die Jury wählte elf Künstlerinnen und acht Künstler zur Teilnahme an der diesjährigen Künstlermesse aus.

 

Das sind: Anna Andris, Thomas Bergauer, Natascha Brändli, Selket Chlupka, Almut Ebrecht, Holger Fitterer, Andreas Friedrich, Achim Gohla, Alexander Gabisreutinger, Inga Holst, David Jungnickel, Kristina Köpp, Maren Ruben, Marianne Schmidt, Martin Stehle, Dikla Stern, Sandro Vadim, Petra Weiner-Jansen, Edel Zimmer. BNN

 

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Foto:

 

BUNT UND INSPIRIEREND geht es im Regierungspräsidium zu. 19. Künstler präsentieren sich bei der 19. Karlsruher Künstlermesse. Großformate wie das Gemälde von David Jungnickel, aber auch andere Gattungen stehen Kunstinteressenten bis Sonntag zu Besichtigung und/ oder Kauf frei. Foto: Alàbiso

 

© 19.06.2010/ Ute Bauermeiseter

 

Farbe dominiert – Karlsruher Künstlermesse

 

Farbe dominiert, nicht grell, aber sehr tief und leuchtend wie bei dem Maler Sandro Vadim oder auch ganz dezent abgemischt als gedeckte Variante wie bei Inga Holst.Gemälde der beiden sind auf der diesjährigen Karlsruher Künstlermesse zu sehen. Aus d70 Bewerbern im Radius von etwa 60 Kilometern um die Fächerstadt wählte eine sechsköpfige Jury 9 Künstler aus, die noch bis Sonntag ihre Arbeiten im Regierungspräsidium in kleinen Kojen zeigen (Samstag und Sonntag, 11 – 20 Uhr).

 

In der 19.Auflage der Karlsruher Künstlermesse bestechen vor allem die Gemälde, seien sie abstrakt oder figurativ. Auch der Ackermann-Schüler David Jungnickel weckt Aufmerksamkeit mit seinen Ölbildern, die Tiere in spannungsreichen Farbkonstellationen zeigen. Holger Fitterer reizt alle Stufen einer Farbe fein nuanciert aus. Martin Stehle erinnert mit schwungvoll impulsiv aufgetragenen Farben an die Leipziger Schule, während Dikla Stern große beinahe kubistisch anmutende Acrylbilder in dunkel expressiven Farbtönen schafft. Sehr zart dagegen Anna Andris, die in ihren Tuschebildern auch weiße Flächen nicht scheut. Ganz schwarz-weiß bleibt lediglich Alexander Habisreutinger, der mit wuselig atmosphärischen Tuschearbeiten betört.

 

Gemälde und Farbe als Trumpf der diesjährigen Künstlermesse, doch auch Fotografie (Andreas Friedrich), Betonskulpturen (Petra Weiner-Jansen) und die kleinen federleicht beschnittenen Papierobjekte der aus Straßburg stammenden Maren Ruben ziehen in Bann.Die Jury hat sich für die wohl schwierigste Position entschieden und übergab bei der gestrigen Eröffnung den mit mit 4 000 Euro dotierten Preis der Künstlermesse an die 32-jährige Bildhauerin Kristina Köpp. Über ihre raumbezogen installativen Arbeiten stolpert der Besucher gewissermaßen gleich am Eingang, denn es liegen einige Gurte auf dem Boden. Eine Art Rahmen aus Silikon und Pappe wird durch Gurte halb hochgezogen, hängt halb in der Luft, halb verborgen am Boden und mutet wie ein geschmolzenes Gemäldegehäuse an. Die andere Arbeit ähnelt einem hermetisch geschlossenen Keil aus Holz und Silikon., beides versiegelt und bemalt. Die spannungsreiche Kombination sperrt sich dem schnellen Verständnis, will umrundet und genau betrachtet werden. Dabei leuchtet einem wieder sowohl das Rot der Gurte als auch das Pink der Untergrundfabe beim Holzblock an: Auch hier macht`s die Farbe.

 

www.bnn.de

Fränkische Nachrichten

 

© 15.06.2007

 

 

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Menschen ungeschönt charakterisiert – Dikla Stern stellt bis 14. Juli im Buchener KKH aus / Vernissage mit vielen Gästen

 

Buchen. Bereits zum zweiten Mal wartet das KKH Buchen in diesem Jahr mit einer Ausstellung auf und setzt somit die erfolgreiche Veranstaltungsreihe “Kunst im Krankenhaus” auch im 15. Jahr fort, betonte Landrat Dr. Achim Brötel in seinem kurzweiligen Grußwort. So lange gebe es diese Veranstaltungsreihe schon und sie habe sich ganz offensichtlich keineswegs überlebt, was auch die große Resonanz auf die Einladung zu dieser Vernissage dokumentiere. Unter den Gästen war auch der neue Geschäftsführer der Neckar-Odenwald-Kliniken, Andreas Duda. Der Landrat stellte die Künstlerin näher vor. Sie wurde in Tel Aviv/Israel geboren und stammt aus einer tschechisch-deutsch-polnischen Familie. In Tel Aviv und Mannheim studierte und lebte sie. Den direkten Bezug nach Buchen habe sie durch die erste “Kultnacht” letztes Jahr hergestellt, so Dr. Brötel. Er gratulierte Dikla Stern zum Gewinn des Plakatwettbewerbs “Kultnacht 2007 Buchen”.

 

“Kunst im Krankenhaus hat in den 15 Jahren ihres Bestehens ganz nebenbei etwas geschafft, was bisher nur Dr. Hahnfeldt und sein Team in der Geburtshilfe erleben durften, nämlich, dass die Menschen durchweg gut gelaunt, voller Erwartungen und fröhlich ins Krankenhaus gehen und am Ende dann womöglich auch noch traurig sind, wenn sie wieder gehen müssen”. Bürgermeister Roland Burger bestätigte, dass Kunst in Buchen viele Foren habe, eines davon sei das Buchener Krankenhaus mit seinem ganz besonderen Ambiente, auch Menschen, die normalerweise keine Galerie aufsuchen würden, mit Kunst in Berührung zu bringen. Doch als das wohl spektakulärste Ereignis habe man die 1. Buchener Kultnacht im vergangenen Jahr bezeichnen können, als Kunst im wahrsten Sinn des Wortes an 150 Ausstellungsplätzen die Stadt erobert habe. Aus dieser Kultnacht resultiere maßgeblich die künstlerische Erfolgsserie von Dikla Stern als souveräner Gewinnerin des Plakatwettbewerbs.

 

Dr. Hahnfeldt stellte die Künstlerin und ihre Wirken genauer vor und bezeichnete sie als außergewöhnlichen Menschen mit einer außergewöhnlichen Biographie. Ihre Großeltern seien vor und während des Zweiten Weltkrieges nach Palästina emigriert. Ihre Eltern und sie wurden in Israel geboren. Als sie vier Jahre alt war, zogen ihre Eltern nach Deutschland, um zu studieren und sie selbst ging hier bis zum Abitur zur Schule. Danach studierte sie Grafikdesign in Tel Aviv, wechselte dann an die Hochschule nach Mannheim, wo sie Kommunikationsdesign studierte und in diesem Jahr mit dem “Master of Arts” abschloss. Sie lebt und arbeitet in Tel Aviv und Mannheim – praktisch als Wanderer zwischen zwei Welten. Die freischaffende Designerin entwerfe Logos, Flyer, Internetauftritte, Verpackungen, mache Werbung und manchmal auch Plakate für Kunstausstellungen. Dr. Hahnfeldt erläuterte, dass die Kultur im heutigen Israel in der Kultur Europas wurzele. Denn Juden aus Deutschland, Österreich, Holland, Polen, Tschechien, der Slowakei und aus Russland hätten bei der Emigration ihre Kunst nach Palästina und später Israel gebracht und damit die Basis geschaffen.

 

Für ihn sei das Bild mit dem Titel “Der Schuft” besonders gelungen und faszinierend. Es sei zwar kein “schönes” Bild, doch die Farbgestaltung mit grellem Rot und kühlem Blau und der Ausschnitt zeigten ein verschlagen-hinterhältiges Individuum, das aber auch einen Hauch von Sympathie mit seiner Schlitzohrigkeit erzeuge. Portraits wie diese erinnerten an solche aus den 20er Jahren von Otto Dix und Max Beckmann, die ungeschminkte und auch hässliche Menschen ungeschönt charakterisiert haben. Und genau diese realistischen Künstler der 20er bewundere Dikla Stern. “Machen Sie sich selbst einen Eindruck von ihren Arbeiten. Nehmen Sie räumlich viel Abstand von den Bildern, aber lassen sie die Bilder emotional auf sich wirken”, empfahl Dr. Hahnfeldt. Denn so könne man von den Bildern Geschichten hören und teilhaben an der Farbigkeit des Lebens zwischen den Welten Deutschlands und Israels. Und zwar noch bis einschließlich 14. Juli. (L.M.)

 

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Foto:

 

Die Künstlerin Dikla Sterm (Bild), die den Plakatwettbewerb anlässlich der zweiten Buchener Kultnacht gewonnen hat, stellt zurzeit im Kreiskrankenhaus Buchen aus. Die Werke sind bis 14. Juli zu sehen. Bild: Merkle

 

www.fnweb.de

Rhein Neckar Zeitung - Nordbadische Nachrichten

 

© 15.06.2007

 

 

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Künstlerin zwischen den Welten

 

Dikla Stern hat in Ihren Werken faszinierende Momente festgehalten. Ausstellung im Foyer des Krankenhauses

 

Buchen. Die Veranstaltungsreihe “Kunst im Krankenhaus” hat am Standort Buchen schon Tradition, besteht sie doch bereits seit 15 Jahren. Mit der Ausstellung von Bildern der Künstlerin Dikla Stern, die am Mittwochabend im Foyer des Kreiskrankenhauses eröffnet wurde, erfuhr diese Reihe einen weiteren Höhepunkt.

 

Landrat Dr. Achim Brötel zeigte sich sehr erfreut darüber, dass so viele Gäste gekommen waren. Die Veranstaltungsreihe wolle durch ihre “unentgeltliche ambulante Zusatzleistung” auch dazu beitragen, dass das Krankenhaus Buchen für seine Patienten und seine Besucher noch besser werde. Der Dank des Landrates galt Dr. Klaus Hahnfeldt, Chefarzt für Gynäkologie und “Kunst”, für die Möglichkeit, dass die Reihe auch künftig fortgeführt werden könnte. Denn diese habe durch ihre Ausstellungen ganz nebenbei geschafft, dass die Menschen durchweg gut gelaunt, voller Erwartungen und fröhlich ins Krankenhaus gingen. “Wenn wir dies”, und dabei blickte er besonders auf Andreas Duda, den neuen Geschäftsführer der Neckar-Odenwald-Kliniken, “auch für die Patienten hinbekämen, dann wäre der Fortbestand dieses Hauses und der Neckar-Odenwald-Kliniken zweifelsohne bis in alle Ewigkeit gesichert”.

 

Die Künstlerin Dikla Stern, so die anerkennenden Worte von Bürgermeister Roland Burger, könne man als eine besonders sympathische Entdeckung der ersten Buchener Kultnacht, bezeichnen, als sie sich an der Frankenlandhalle auf der Kunstmesse “OwArt” präsentiert habe. Beeindruckend sei auch wie souverän sie den Wettbewerb für die Plakatgestaltung der zweiten Kultnacht gewonnen habe.

 

“Dikla Stern, geboren in einer Familie europäischer Juden, ist ein außergewöhnlicher Mensch mit einer außergewöhnlichen Biographie”. Mit diesen Worten begann Dr. Klaus Hahnfeldt seine Einführung in das künstlerische Schaffen von Dikla Stern. Die Künstlerin arbeite und lebe als “Wanderer zwischen den Welten” in Tel Aviv und Mannheim als freischaffende Designerin, entwerfe Logos, Flyer, Internetauftritte und Verpackungen, mache Werbung sowie Plakate für Kunstausstellungen. Die ausgestellten Bilder würden Motive aus Israel und Deutschland enthalten, arrangierte und spontane Szenen. Für ihre Motive beobachte sie Menschen und erfasse sie in einem einzigen Augenblick. Dies nenne sie einen “faszinierenden Moment”, eine komplexe Persönlichkeit und diese möchte sie dann auch in ihren Portraits darstellen. So seien die meisten Bilder spontan entstanden.

 

Dies beginne sie mit einem Schnappschuss, mit dem sie einen faszinierenden, zufälligen Moment festhalte. Durch die fotographische Bearbeitung, die Gestaltung mit Farbe, Ausschnitt und Abstraktion würden dann Bilder entstehen mit denen die Künstlerin Geschichten erzählen und das typische einer Situation des portraitierten Menschen zeigen möchte. Bei Ihren Portraits möchte Dikla Stern die ganze Biographie des Objektes darstellen. Hierbei zeigte sie eine Person, und wählte exakt die Farben, die dessen Charakter und Emotionen darstellen und sogar noch verschärfen sollen.

 

Nehmen Sie räumlich viel Abstand von den Bildern, aber lassen sie die Bilder emotional auf sich wirken! Dann werden Sie von den Bildern Geschichten hören und teilhaben an der Farbigkeit des Lebens der Künstlerin zwischen den Welten Deutschland und Israel” so Dr. Klaus Hahnfeldt. Die Ausstellung ist täglich bis zum 31. Juli für alle Interessenten zugänglich.

 

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Www.rnz.de.

Lampertheimer Zeitung/ Wormser Zeitung

 

© 11.09.2012/ Von Christian Hoffmann

 

 

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Bomben gehören längst zum Alltag

 

Malerin Dikla Stern wandelt zwischen Mannheim, Berlin und Tel Aviv/ Harte Linien, kantige Bilder

 

MANNHEIM. Als durchbräche ein Flugzeug die Schallmauer. So höre und fühle es sich an, befindet man sich unmittelbar in der Nähe einer Bombenexplosion durch Selbstmordattentäter. Wenn Künstlerin Dikla Stern davon erzählt, wirkt sie gefasst bis ungerührt. Dikla Stern kam in Tel Aviv zur Welt und erlebte dort weltanschaulich motivierte Bombenanschläge hautnah – in Israel fast Alltag. Als freie Kosmopolitin lebt Dikla Stern wechselnd in Mannheim, Berlin und Tel Aviv. Besonders für Berlin entwickelte sie heimatliche Gefühle.

 

Ihre Bilder sind kantig, sie setzen sich aus harten Linien zusammen. Wilde Farbspritzer beklecksen die Gemälde, der Dripping-Technik von Jackson Pollock ähnelnd. Ein Mix aus Expressionismus und Trash, versöhnt mit Fotorealismus. Dikla Sterns Atelier befindet sich im Hinterhof eines Mannheimer Fahrradladens, in einer leeren Werkstatt. Auf einem Großformat starrt eine Krankenschwester mit weißer Rotkreuz-Haube unverwandt entgegen: Als würde sich augenblicklich diese gespenstische Schwester von der Leinwand trennen und ein Eigenleben annehmen. Zu dieser Arbeit stieß sie der Stummfilm “Vendetta” mit Pola Negri an. “Ich fand ein altes Filmbuch aus den 1930ern in Frakturschrift”, verrät Stern. Als Bildträger verwendet sie zerschnittene Kaffeesäcke, eine Bauplane oder Plexiglas und Jeans-Stoffe.

 

Berlin sei inspirierender als Mannheim. “Die alternativen Szenen sind dort größer”, berichtet die Wahl-Mannheimerin, die zwar jüdisch, aber wenig gläubig ist. “Auf der Straße hörst du links Englisch, rechts Französisch und gegenüber Hebräisch.” Subkulturelles wachse in den Kreuzberger Bezirken 61 und 36. Vergleichbar mit Neckarstadt-West und -Ost in Mannheim. Ein Bollwerk der Basiskultur: In Neukölln kann man in keine Bäckerei gehen, ohne dass ein Schauspieler vor oder ein Musiker hinter einem steht. Sie spielen auf ihrer Gibson oder proben einen Ibsen.

 

Doch Berlin verliere durch glatte Neubauten zusehends an Charakter. Vor einer Woche räumte ein Gerichtsvollzieher das Kunsthaus Tacheles. “Bald sieht Berlin aus wie München”, befürchte Dikla Stern, die eine distinguierte Nickelbrille trägt, wie aus der Urzeit der Optikerkunst. Die Schattenseiten des Lebens im Nahen Osten kennt Stern nur zu gut. “Tel Aviv ist stark von den USA geprägt. Religiöse Gruppen setzen ihre Interessen durch”, drückt die 40-Jährige ihr Unbehagen aus.

 

Dennoch sei Israel eine demokratische Nahtstelle zwischen Morgen- und Abendland. Das Netanjahu-Land beherbergt Einwanderer aus Russland und Äthiopien, ein echter Schmelztiegel. Begnadete Autoren wie Amos Oz oder David Grossman brachte dieses Land hervor. Gleichwohl ist es ein Land, in dem die Angst zum Alltag gehört. Aufgrund der Bombenanschläge sind die israelischen Bürger wachsam. Vor Dikla Sterns Wohnung in Tel Aviv jagte die Polizei einmal einen herrenlosen Koffer hoch. Zum Glück enthielt der Koffer keine Sprengladung. Ihre Fensterscheiben hatte die Künstlerin vorsorglich gitterförmig mit Klebeband versehen – damit im Falle einer Explosion keine Glassplitter ins Zimmer fliegen. Unterwegs trug die Malerin eine Gasmaske bei sich. Wo die Weltbürgerin ihre Heimat sieht? “Wo meine Familie und meine Freunde sind”, erklärt die Grafikdesignerin. Sie zieht Berlin vor. Der Kunst wegen.


 

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